Am 23. Mai 2018 fand der erste Schweizer Vorlesetag statt. Zugegeben, das ist schon eine Weile her. Und trotzdem – im vollen Bewusstsein dass ich zu spät bin – möchte ich heute Vorlesen mit Unterstützter Kommunikation (UK) zum Thema machen.
Aus meinem früheren Beruf als Kindergärtnerin habe ich eine Unzahl Bilderbücher und auch heute noch kann ich selten an einem besonderen Bilderbuch vorbeigehen ohne es mir aus irgendeinem Grund zu kaufen. Bei meiner Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit Autismus-Spektrum-Störungen (ASS), von denen viele keine verbale Sprache haben und einige auch Defizite im Sprachverständnis aufweisen, kann ich aber ganz viele dieser Bücher nicht gebrauchen.
Was braucht ein Buch damit es für ASS-Kinder verständlich und „UK-tauglich“ gemacht werden kann?
Aus meiner Erfahrung eignen sich Bilderbücher mit dem „Joggeli-wott-go-Birrli-schüttle“ – Prinzip sehr gut – Bilderbücher in denen ein grosser Teil der Geschichte dieselbe bleibt und sich nur ein kleiner Teil verändert oder etwas dazukommt. So zum Beispiel:
Das rein akustische Erzählen einer Geschichte reicht meistens nicht, um sie meinen Schülern und Schülerinnen verständlich zu machen. Meistens mache ich sie mit Piktogrammen „sichtbar“. Ob ich einzelne Figuren oder Wörter oder dann den ganzen Text verbildere ist abhängig vom Können meines Zuhörenden. Ist ein Satz sehr zentral und macht den Reiz der Geschichte aus, kann ich diesen auf ein einfaches Sprachaufnahmegerät (z.B. Bigmack) sprechen, damit ihn das Kind im richtigen Moment durch Knopfdruck auslösen kann.
Vorlesen ist auch in Verbindung mit Unterstützer Kommunikation etwas Wunderschönes und Wichtiges! Und dies als Vorlesesende oder Zuhörende - viel Vergnügen dabei!!
Charlotte Wandeler
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